Geilenkirchen-Teveren, 25.1.2003, Resist the War - Blockade der NATO-AWACS-AirbaseBilder

Blockade gegen den Irak-Krieg

Aufruf zur Demonstration und Blockade an der NATO-Airbase Geilenkirchen-Teveren am Samstag, 25. Januar 2003, 14.00-16.00 Uhr

Hiermit rufen wir dazu auf, am 25. Januar 2003 vor der NATO-Airbase Geilenkirchen-Teveren gegen den angedrohten Irak-Krieg zu demonstrieren und die Airbase für eine Stunde durch eine gewaltfreie Sitzblockade symbolisch zu schließen!

Wir demonstrieren insbesondere gegen die geplante Beteiligung der hier stationierten Bundeswehrsoldaten der AWACS-Besatzungen im Rahmen der Vorbereitung bzw. Durchführung eines Krieges gegen den Irak.

Die Aktion beginnt um 14.00 Uhr direkt an der Airbase. Nach einem Auftakt mit verschiedenen Redebeiträgen wollen wir die Airbase von 14.30 - 15.30 Uhr mit einer Sitzblockade schließen. Im Rahmen der Schlusskundgebung von 15.30 - 16.00 Uhr wollen wir den Bundeswehr-Soldaten, die an den AWACS-Besatzungen beteiligt sind, unseren Verweigerungsaufruf übergeben.

Die Airbase ist am einfachsten per PKW erreichbar. Bildet Fahrgemeinschaften!

Geilenkirchen-Teveren liegt zwischen Aachen und Mönchengladbach nahe der niederländischen Grenze.

In Geilenkirchen ist die NATO-Airbase ausgeschildert (nicht zur Selfkant-Kaserne).

“Muss der Bürger auch nur einen Augenblick, auch nur ein wenig, sein Gewissen dem Gesetzgeber überlassen? Wozu hat denn dann jeder Mensch ein Gewissen?”
(Henry David Thoreau, 1849 - Amerikaner, der wegen des Krieges gegen Mexiko seine Kriegssteuern verweigerte und dafür ins Gefängnis musste)

Vier Jahre nach dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Jugoslawien droht erneut ein völkerrechtswidriger Krieg mit Beteiligung der Bundeswehr. Die USA und Großbritannien haben angekündigt, einen Umsturz im Irak mit militärischer Gewalt herbeiführen zu wollen. Der Truppenaufmarsch am Golf ist in vollem Gange. Im Februar 2003 muss mit dem Beginn eines Krieges gegen den Irak gerechnet werden. Trotz gegenteiliger Beteuerungen der Bundesregierung wird die Bundeswehr erneut in verschiedener Weise an diesem grundgesetzwidrigen Angriffskrieg beteiligt sein. Statt eine offensive friedenspolitische Debatte in EU, UN und auf anderen politischen Ebenen zu eröffnen, verbietet die Bundesregierung selbst die innenpolitische Debatte. “Keine abstrakten Debatten zur Unzeit!” fordern Gedankenpolizei-Kanzler Schröder und sein Kriegs-Adlatus Fischer.

Zwar ist die UN zur Zeit noch mit dem Konflikt befasst und es besteht eine letzte Chance, über eine erfolgreiche Waffeninspektion noch den Frieden zu wahren. Allerdings ist die UN-Resolution 1441 in ihren Forderungen extrem hochgeschraubt und in der Androhung von Konsequenzen sehr unklar. In der Lesart der USA und Großbritanniens enthält sie bereits eine Kriegsermächtigung.

Die Bundesregierung hatte vor der Wahl ein Nein zum Irak-Krieg angekündigt. Doch nun rudert sie heftig zurück. Alle Wünsche der kriegsbefürwortenden Mächte werden klaglos erfüllt: Gewährung von Überflugrechten; Erlaubnis zur Nutzung der US-Basen und Kommandozentralen in der Bundesrepublik für einen Krieg gegen den Irak; Schutz von Truppen- und Materialbewegungen für einen Krieg. Obendrein weigert sich die Bundesregierung, die bereits vor Ort anwesenden Truppen zurückzuziehen, nämlich die Marineeinheiten am Horn von Afrika und die Fuchs-Spürpanzer in Kuwait. Sobald ein Krieg gegen den Irak beginnt, sind diese Truppen selbstverständlich in dieses Kriegsgeschehen involviert. Zusätzlich hat die Bundesregierung jetzt auch noch die Besatzungen der AWACS-Flugzeuge angewiesen, sich an der Vorbereitung und gegebenenfalls Durchführung eines Krieg zu beteiligen. Dass diese Systeme nur zur Verteidigung der Türkei dienen würden, ist eine offensichtliche Lüge! Die AWACS werden - wie im Jugoslawien-Krieg - als Feuerleitzentralen zur gegnerischen Zielerfassung dienen.

Mit all diesen Maßnahmen beteiligt sich die Bundesregierung an der Vorbereitung eines Angriffskrieges, also an einem Verbrechen, das vom Grundgesetz (Art. 26) als verfassungswidrig eingestuft wird. Gemäß Strafgesetzbuch § 80 kann derjenige, der sich an der Vorbereitung eines Angriffskrieges beteiligt, mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft werden.

Im Soldatengesetz ist geregelt, dass Soldaten diejenigen Befehle nicht befolgen dürfen, die Straftaten zur Folge haben (§ 11 Soldatengesetz). Solche Befehle sind Unrecht und daher für die Soldaten nicht verbindlich! Das Wehrstrafgesetz stellt ausdrücklich fest, dass Untergebene nicht rechtswidrig handeln, wenn sie unverbindliche Befehle nicht befolgen. Der Befehl an Bundeswehrsoldaten, sich mit den AWACS-Systemen auf einen Irak-Krieg vorzubereiten und sich gegebenenfalls an diesem zu beteiligen, ist eindeutig ein solcher rechtswidriger und daher unverbindlicher Befehl, da die Ausführung dieses Befehls zur Vorbereitung und Durchführung eines Angriffskrieges beiträgt.

Deshalb haben wir alle Soldaten der Bundeswehr, die für AWACS-Einsätze im Kontext des drohenden Irak-Krieges eingesetzt werden sollen, zur Verweigerung solcher Einsatz-Befehle aufgerufen. Mit unserer Demonstration am 25. Januar 2003 wollen wir gegen den angekündigten Krieg protestieren, die potentiell beteiligten Soldaten zur Verweigerung aufrufen sowie die Bundesregierung auffordern, jegliche Form der Unterstützung dieses Krieges zu verweigern. Dazu gehören:
  • Der Abzug der bundesdeutschen Soldaten von den AWACS-Systemen, sofern diese im Kontext der Vorbereitung oder Durchführung eines Krieges gegen den Irak eingesetzt werden.
  • Die Verweigerung von Überflugrechten und jeglicher logistischen Unterstützung von US-Truppen im Einsatz gegen den Irak.
  • Die Verweigerung der Gewährung polizeilichen und militärischen Schutzes von US-Truppen- oder Kriegsmaterial-Verlegungen für einen Krieg gegen den Irak.
  • Die Rückholung sämtlicher bereits in der Krisenregion stationierten Bundeswehreinheiten (Marine am Horn; Fuchs-Panzer in Kuwait).
Beteiligt Euch / Beteiligen Sie sich an der Demonstration und Blockade am 25.1.2003 in Geilenkirchen-Teveren!

Im Kontext der “resist”-Kampagne der Friedensbewegung sind weitere Aktionen geplant: Informieren Sie sich beim:
Netzwerk Friedenskooperative, Römerstr. 88, 53111 Bonn, 0228-692904; www.resistthewar.de / info@resistthewar.de
viSdP: Martin Singe, Stiftsgasse 17 a, 53111 Bonn; Armin Lauven, In der Maar 40, 53175 Bonn


An alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr!

Aufruf, dokumentiert in 'junge Welt' vom 27.1.2003

Aufruf an alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr insbesondere an die Besatzungen der AWACS-Flugzeuge: Widersetzen Sie sich dem drohenden Krieg gegen den Irak! Verweigern Sie jede Beteiligung an einem Krieg gegen den Irak!

»Muß der Bürger auch nur einen Augenblick, auch nur ein wenig, sein Gewissen dem Gesetzgeber überlassen? Wozu hat denn dann jeder Mensch ein Gewissen?«
(Henry David Thoreau, 1849 - Amerikaner, der wegen des Krieges gegen Mexiko seine Kriegssteuern verweigerte und dafür ins Gefängnis mußte)

»Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.«
(Grundgesetz Artikel 4 Absatz 3)

»Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.«
(Grundgesetz Artikel 26 Absatz 1)

An alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr!

Vier Jahre nach dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Jugoslawien droht erneut ein Krieg mit Beteiligung der Bundeswehr. Die USA und Großbritannien haben angekündigt, mit militärischer Gewalt im Irak einen Sturz der politischen Führung herbeiführen zu wollen. Der Truppenaufmarsch am Persischen Golf ist in vollem Gange. Es ist damit zu rechnen, daß im Februar 2003 die USA und Großbritannien den Irak angreifen werden. Trotz gegenteiliger Beteuerungen der deutschen Bundesregierung wird die Bundeswehr auch dieses Mal wieder aktiv an einem Angriffskrieg beteiligt sein!

Parallel zu den laufenden Kriegsvorbereitungen versuchen vor allem die USA, massiven Druck auf die UNO auszuüben und den Weltsicherheitsrat zu drängen, eine Ermächtigung zum Angriff auf den Irak zu erteilen. Zahlreiche Regierungsverantwortliche in den USA, aber auch in Deutschland, betrachten bereits die UNO-Resolution 1441 vom November 2002 als ausreichende Legitimation für einen Angriff auf den Irak.

Die Bundesregierung verhält sich äußerst widersprüchlich: Einerseits solle sich die Bundesrepublik nicht an einer militärischen Intervention im Irak beteiligen, andererseits sollen Bündnisverpflichtungen gegenüber den USA und der NATO erfüllt und sogar ein neuer UNO-Beschluß zum Angriff auf den Irak mitgetragen werden. Im Gegensatz zu allen diesen Überlegungen gilt es jedoch, eindeutig festzuhalten: Das bundesdeutsche Verfassungsrecht verbietet jegliche Vorbereitung und jede - direkte oder indirekte - Beteiligung an einem Angriffskrieg, selbst wenn die UNO eine entsprechende Ermächtigung erteilt oder die USA bzw. die NATO eine aktive Kriegsbeteiligung einzufordern versuchen!

Die Bundesregierung steht im Wort! Sie hat vor der Bundestagswahl ein Nein zum Irak-Krieg angekündigt. Doch nun rudert sie heftig zurück und unterstützt die Kriegsvorbereitungen. - Alle Wünsche der einen Krieg gegen den Irak befürwortenden Mächte werden klaglos erfüllt: Gewährung von Überflugrechten; Erlaubnis zur Nutzung der US-Basen und -Kommandozentralen in der Bundesrepublik; Schutz von Truppen- und Materialbewegungen bzw. von militärischen Einrichtungen der USA auf deutschem Territorium durch Bundeswehrsoldaten.

Die Bundesregierung weigert sich, die bereits in der Golfregion stationierten deutschen Soldaten zurückzuziehen (Marineeinheiten am Horn von Afrika und die Fuchs-Spürpanzer in Kuwait). Bei Beginn eines Krieges gegen den Irak werden diese Truppen sofort in das Kriegsgeschehen involviert sein. - Darüber hinaus hat die Bundesregierung die Besatzungen der AWACS-Flugzeuge angewiesen, nach Kriegsbeginn den Luftraum der Türkei zu »verteidigen«: eine Beschönigung des tatsächlichen Sachverhaltes! AWACS-Flugzeuge werden - wie im Jugoslawien-Krieg - als Feuerleitzentralen zur feindlichen - diesmal irakischen - Zielerfassung dienen. Die Bundesregierung handelt ungesetzlich und bricht - zum wiederholten Male! - die Verfassung!

Die Bundesregierung beteiligt sich aktiv an der Vorbereitung eines Angriffskrieges, was vom Grundgesetz (Art. 26) als verfassungswidrig eingestuft wird. Gemäß § 80 Strafgesetzbuch kann derjenige, der sich an der Vorbereitung eines solchen Verbrechens beteiligt, zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt werden. Im Soldatengesetz ist geregelt, daß Soldaten diejenigen Befehle nicht befolgen dürfen, die Straftaten zur Folge haben (§ 11 Soldatengesetz). Solche Befehle sind Unrecht und daher für die Soldaten nicht verbindlich! Das Wehrstrafgesetz stellt ausdrücklich fest, daß Untergebene nicht rechtswidrig handeln, wenn sie unverbindliche Befehle nicht befolgen. Der Befehl an Bundeswehrsoldaten, sich mit den AWACS-Systemen auf einen Irak-Krieg vorzubereiten und sich gegebenenfalls an diesem zu beteiligen, ist eindeutig ein solcher rechtswidriger und daher unverbindlicher Befehl, da die Ausführung dieses Befehls zur Vorbereitung und Durchführung eines Angriffskrieges beiträgt. Auch sind alle Befehle, die deutsche Soldaten veranlassen, in Deutschland stationierte Truppen der USA und Großbritanniens indirekt - z.B. logistisch - bei ihrem Aufmarsch gegen den Irak zu unterstützen, rechtswidrig und unverbindlich: Sie dürfen nicht befolgt werden!

Wir rufen daher alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr auf, sich allen Befehlen zu widersetzen, deren Umsetzung der Vorbereitung oder Führung eines Krieges gegen den Irak dienen! Erklären Sie bereits jetzt Ihren Disziplinar-Vorgesetzten, daß Sie gegenüber allen Befehlen, die im Kontext eines möglichen Krieges gegen den Irak erteilt werden, den Gehorsam verweigern werden!

Wenn Sie den AWACS-Einheiten angehören, rufen wir Sie auf: Verweigern Sie Ihre Beteiligung an allen Kriegsvorbereitungen! Weisen Sie Ihre Vorgesetzten auch darauf hin, daß Sie entsprechende Befehle nicht an Untergebene weiterleiten, sondern diese ebenfalls auf ihre Pflicht zur Gehorsamsverweigerung aufmerksam machen werden.

Wenn Ihre Dienstvorgesetzten Ihre Gehorsamsverweigerung nicht anerkennen sollten, gehen Sie dienstrechtlich/gerichtlich vor! Wenn auch dies erfolglos bleibt, berufen Sie sich auf Ihr Verfassungsrecht zur umfassenden Kriegsdienstverweigerung nach Art. 4 Abs. 3 Grundgesetz. Wird die aufschiebende Wirkung eines solchen Verfahrens nicht gewährt und auch Ihre Gehorsamsverweigerung nicht anerkannt, bleibt notfalls die Desertion als Ausweg. Entscheiden Sie im Zweifelsfall strikt nach Ihrem Gewissen! Kriminalisierungsversuche der Strafverfolgungsbehörden sollten Sie nicht davon abhalten, das von Ihnen als richtig Erkannte zu tun. Auch wenn Parteien, Bundesregierung und Bundeswehrführung sich immer stärker von den Grundsätzen des Völkerrechts und den Prinzipien unseres Grundgesetzes abwenden: Lassen Sie sich nicht zum Vollstrecker eines fortgesetzten Verfassungsbruches und andauernder Völkerrechtsverletzungen machen!

Unterzeichnerinnen und Unterzeichner:
Günter Ackermann, Duisburg; Hanna Ackermann, Duisburg; Ulrich Adler, Löhne; Ilka Anger, St.Augustin; Eva Aras, Köln; Martin Arnold, Pfarrer, Essen; Friederike Barbor, Bielefeld; Ludwig Baumann (Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V.), Bremen; Johann-Albrecht Bausch, Pfarrer i.R., Aachen; Detlef Beck, Bad Oeynhausen; Winfried Belz, Wilhelmsfeld; Stephan Berg, Bauingenieur, Lörrach; Anne Bergmann, Köln; Ernst Bitzegeio, Rechtsanwalt, Bonn; Dave Blalock (Vietnam Veterans Against The War (AI)/Stop The War Brigade), Heidelberg; Gregor Böckermann, Frankfurt/Main; Dr. Volker Böge, Bonn; Ingrid Brackmann, Herford; Lothar Bratfisch, Herford; Friedrich Brünger, Herford; Gerd Büntzly, Herford; Prof. Dr. Andreas Buro, Grävenwiesbach; Günther Busch, Wiesbaden; Helga Dieter, Frankfurt/Main; Anne Dietrich, M.A., Köln; Christoph Dilg, St. Augustin; Dr. Bernd Drücke, Münster; Jochen Dürr, Heilerz.pfl., Schwäb.-Hall; Dr. med. Winfried Eisenberg, Herford; Markus Euskirchen, Berlin; Ferdos Forudastan, Köln; Alois Finke, Bonn; Michael Forbrig, Strausberg; Prof. Dr. Albert Fuchs, Meckenheim; Manfred Fuhrich, Bonn; Christa Fußhöller, Bornheim; Anja Gärtner, Dipl. Sozialpädagogin, Herford; Brigitte Gärtner-Coulibaly, Herford; Frank Garlinsky, Essen; Achim Gerhard-Kemper, Pfarrer, Essen; Helga Gilbert, Limburg; Michael Gilbert, Limburg; Wolf Göhring, Bonn; Frank Grünewald, Herford; Joachim Guillard, Heidelberg; Klaus Hecker, Mainz; Anne Heermann, Würselen; Horst Hildebrandt, Pfarrer i. R., Essen; Inge Holzinger, Duisburg; Heike Huschauer, Bad Oeynhausen; Hubertus Janssen, Pfarrer, Limburg; Dr. Heiner Jüttner, Aachen; Dorothea Kallwitz, Bad Salzuflen; Siegfried Kassebaum, Kirchlengern; Michael Kellner, Köln; Berthold Keunecke, Pfarrer, Herford; Waidallah Khalaf, Dipl.-Ing., Berlin; Brigitte Klaß, Frankfurt; Lorenz Könen, Jülich; Evelyn König, Herford; Prof. Dr. h.c. Karlheinz Koppe, Bonn; Ulrich Kortmann, Studienrat, Bonn; H. David Koßmann, Bielefeld; Dr. Helmut Kramer, Richter i. R., Wolfenbüttel; Teun Kremers, Bedburg-Hau; Helga Krohn, Liederbach; Hans Langlotz, Luhmühlen; Ulrike Laubenthal, Bebra; Armin Lauven, Bonn; Bärbel Lauven, Bonn; Gunther Lauven, Brühl; Henrik Lebuhn, Berlin; Josef Liebhart, Pilot, Wiesbaden; Ursula Löw, Düsseldorf; Günter Lott, Rauenberg; Ria Makein, Bedburg-Hau; Mona Manson, Duisburg; Ulrich Mercker, Bonn; Milan, Laufen; Dr. Klaus Mucha, Berlin; Franz Nadler, Offenbach; Prof. Dr. Wolf-Dieter Narr, Berlin; Clemens Niemann, Herford; Dorothea Nolte-Steinbrügge, Bünde; Sabine Nuss, Berlin; Dr. theol. Doris Offermann, Bielefeld; Naci Özcelik, Köln; Stefan Otto, Zwickau; Detlev Paul, Herford; Freya Pausewang, Schlangenbad; Irmgard Pehle, Herford; Tobias Pflüger, Politikwissenschaftler, Tübingen; Günther Platzdasch, Journalist, Jena; Dr. Fred Prünte, Bonn; Eberhard Przyrembel, Duisburg-Hamborn; Adelheid Pulinnen, Aachen; Gerlinde und Pfr. Martin Rambow, Erfurt; Klaus von Raussendorff, Bonn; Karin Richter-Trüten, Köln; Ulrich Rodewald, Müllheim; Barbara Rodi, Herford; Ingrid Röseler, Steinbach-Hallenberg; Clemens Ronnefeldt, Krastel; Paul Russmann, Dipl.theol., Stuttgart; Monty Schädel (Landesgeschäftsführer der DFG-VK Mecklenburg-Vorpommern), Neubrandenburg; Prof. Dr. Albert Scherr, Landau; Daniel Scherr, Landau; Elke Scherr, Landau; Agnes Schütz, Herford; Wolfgang Schlupp-Hauck, Schwäbisch-Gmünd; Lisa-Marie Schmidt, Bielefeld; Michael Schmidt, M. A., Gammertingen; Renate Schönfeld, Pfarrerin i.R., Berlin; Senta Seip, MdL a. D., Limburg; Juliane Seyfert, Bielefeld; Manfred Sill, Güglingen; Dr. Georg Singe, Barver; Martin Singe, Bonn; Dr. Martin Stankowski, Köln; Elisabeth Stein-Siefer, Frechen; Thomas Immanuel Steinberg, Dipl.-Volkswirt, Hamburg; Achim Steinbrügge, Bünde; Manfred Stenner, Bonn; Dr. Elke Steven, Köln; Dr. Wolfgang Sternstein, Stuttgart; Ewis-Ruth Storck u. Dr. Harmen Storck, Bergen an der Dümme; Dirk Strehl, Hiddenhausen; Volker Strom, Jersey City; Stefan Sweekhorst, Krefeld; Sonja Tesch, Hamburg; Hermann Theisen, Heidelberg; Sonnhild Thiel, Karlsruhe; Ulli Thiel, Karlsruhe; Bettina Tkacz, Herford; Peter Tobiassen, Bockhorn; Christian Uliczka, Richter i.R., Mülheim; Klaus Vack, Bürgerrechtler, Sensbachtal; Hans-Jochen Vogel, Pfarrer i.R., Chemnitz; Kathrin Vogler, Münster; Edgar Weick, Liederbach; Jörg Weimer, Herford; Wolfgang Weißhuhn, Aachen; Julia Wendenkampf, Magdeburg; Oliver Wendenkampf, Magdeburg; Johannes Wendt, Hamburg; Ulrich Maria Werner, Eschhofen; Wolf-Dieter Wiebach, Oberamtsrat a.D., Berlin; Walburga Wilms, Köln; Marie Luise Winter, Limburg; Prof. Dr. Dr. Ernst Woit, Dresden.

V.i.S.d.P.: Armin Lauven, In der Maar 40, 53175 Bonn; Martin Singe, Stiftsgasse 17a, 53111 Bonn


Bundesweit Protest gegen drohenden Krieg

Artikel in 'junge Welt' vom 27.1.2003

10000 Teilnehmer in Köln. Standortblockade in Geilenkirchen und Menschenkette in Berlin

Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in mehreren deutschen Städten gegen einen drohenden Irak-Krieg demonstriert. Auf der größten Protestveranstaltung versammelten sich in Köln bis zu 10000 Kriegsgegner, in Geilenkirchen blockierten rund 400 Menschen die Zufahrt zum Stützpunkt der AWACS-Aufklärungsflugzeuge, die bei einem Krieg mit deutschen Soldaten an Bord an der türkisch-irakischen Grenze patrouillieren sollen.

Nach Angaben der Polizei verliefen alle Protestveranstaltungen ohne besondere Vorkommnisse. Überrascht wurden die Behörden lediglich von dem regen Zustrom in Köln, wo die Initiative »Kein Krieg in Irak« zu einer Kundgebung aufgerufen hatte. Ursprünglich waren dort nur 2500 Teilnehmer erwartet worden.

Zur Sitzblockade in Geilenkirchen hatte die Aachener Gruppe der katholischen Bewegung Pax Christi aufgerufen. Mit Polizei und Standortbefehlshaber war eine einstündige Sperrung der Zufahrt zum AWACS-Gelände verabredet, die am Nachmittag ohne Zwischenfälle zuende ging. Die Friedensaktivisten riefen die Soldaten der Bundeswehr dazu auf, sich dem AWACS-Kommando zu verweigern. Ihr Einsatz in den Maschinen sei ein Verstoß gegen Grundgesetz und Soldatengesetz der Bundesrepublik.

In Berlin und Brandenburg gab es ebenfalls Aktionen. Auf Initiative einer Kirchengemeinde in Glienicke, nördlich von Berlin, wurde entlang der Bundesstraße 96 eine Menschenkette gebildet. Die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg unterstützte die Aktion.

In Berlin-Prenzlauer Berg bildeten an der Schönhauser Allee Hunderte Menschen von 14.00 bis 14.15 Uhr eine Menschenkette. Sie folgten einem Aufruf der Gethsemane-Kirchengemeinde. Viele Teilnehmer hielten Plakate mit einer Friedenstaube oder Kerzen in den Händen. In Leipzig folgten nach Polizeiangaben rund 500 Menschen einem Aufruf des örtlichen Friedenszentrums. Ohne Zwischenfälle zogen sie mit Transparenten und Plakaten vor das amerikanische Konsulat, um dort ihren Widerstand gegen einen möglichen Krieg zu artikulieren. Rund 50 Demonstranten trafen sich vor dem Oberkommando der US-Streitkräfte in Europa in Stuttgart. Auch hier blieb laut Polizei alles friedlich. In Dresden demonstrierten Mitglieder des Irakischen Kulturclubs gegen den drohenden US-Angriff.

Auch für die kommenden Tage sind Aktionen geplant: In Dresden ist für den heutigen Montag eine Demonstration unter dem Motto »Nein zum Krieg im Irak« angesetzt. Die Evangelische Kirche im Rheinland lädt ebenfalls für Montag in Düsseldorf zu einem zentralen Friedensgottesdienst ein. In Nordhausen und Worbis organisieren PDS und örtliche Friedensgruppen Kundgebungen und Mahnwachen.