Köln, 30.8.2004 - 'Weg mit Hartz IV - Das Volk sind wir' - Montagsdemonstration gegen den sozialen KahlschlagBilder

"Langjähriges Entzugsprogramm"

Zusammenstellung aus Zitaten der Rede zum Neujahrsempfang der IHK 2004 (Quelle: IHK-Zeitschrift 'markt + wirtschaft')

Alfred Freiherr von Oppenheim, Chef der Privatbank Oppenheim und Präsident der Kölner Industrie- und Handelskammer, lobt die „Arbeitsmarkt-Reformen“ der Bundesregierung, doch er will viel weitergehen. „Unsere Wirtschaft“ brauche noch mehr befristete Arbeitsverträge, noch weniger Mitsprache der Betriebsräte und noch schnellere Kündigungen.

Auch in der städtischen Politik müsse rigoros „gespart“ werden. „Wir müssen erkennen, dass wir das berühmte Tafelsilber verkaufen müssen, um einen wirklichen Neuanfang zu machen.“

Die Stadt Köln soll nicht nur die 42.000 städtischen Wohnungen verkaufen, sondern auch möglichst die Stadtwerke, die Strom, Gas und Wasser liefern und den Nahverkehr organisieren: „Köln besitzt nicht nur Wohnungen und Liegenschaften, sondern auch einen Stadtwerke-Konzern mit 50 Unternehmen und 10.000 Beschäftigten.“

Wie dann mit diesen Beschäftigten umzugehen ist, dafür hat der Bankier auch einen Vorschlag: „Die Personalreserve der Stadt muss zügig abgebaut werden. Betriebsbedingte Kündigungen dürfen kein Tabu sein.“

Der Bankier, der den vermögenden Anlegern seiner Bank eine jährliche Rendite von mindestens 10 Prozent verspricht, hat für die Bevölkerungsmehrheit etwas anderes vorgesehen: „Es ist höchste Zeit, die Gesellschaft auf ein langjähriges Entzugsprogramm einzustellen.“