Köln, 10.9.2011 - "Zehn Jahre 9/11" - Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung zu den Anschlägen vom 11. September 2001

1 Moderator Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, öffnet nach ca. zwei Dritteln der Veranstaltungsdauer die Diskussion für das Publikum. Der erste Publikumsbeitrag lautet: "Im Einladungstext [zu dieser Veranstaltung] ist die Rede davon, dass die Kriege nach 9/11 Tausende von Toten gefordert haben. Mir ist eine unabhängige Untersuchung bekannt, die sich allein auf den Irak in der Zeit von 2003, also dem Beginn des Krieges, bis 2007 bezieht. Demnach sind dort über eine Million Menschen Opfer dieses Krieges geworden. Von Tausenden Toten zu sprechen, ist eine Verniedlichung, Verharmlosung, eine Relativierung von ganz extremen Verbrechen, die der 'Westen' letztendlich begangen hat."

2 Moderator Ralf Fücks (Mitte) antwortet darauf: "Ich bin auch darüber gestolpert. Ich habe es erst gesehen, als ich mit dem Zug hierher gefahren bin. Mit den Tausenden von Toten, das ist natürlich eine Untertreibung. Gleichzeitig will ich doch sagen, daß diese hunderttausenden Toten im Irak - ich weiß nicht, ob es eine Million waren - keineswegs auf die Verbrechen des 'Westens', also der USA, zu verbuchen sind. Sondern der allergrößte Teil fiel dem innerirakischen Krieg zum Opfer,..."

3 Moderator Ralf Fücks: "...wo Muslime Muslime abgeschlachtet haben. Und der große Irrtum der USA bestand wahrscheinlich darin, daß sie glaubten, sie könnten in einer Operation des Brilliant Engineering den Irak von außen einfach umkrempeln wie die Zauberlehrlinge, denen dann der Geist aus der Flasche völlig über den Kopf gewachsen ist. Aber diese Gewalt, die war in dieser Gesellschaft angelegt. Und die wurde dann durch diesen Angriff von außen freigesetzt in einem Maß, das sich vorher wahrscheinlich niemand vorstellen konnte."

4 Fragesteller aus dem Publikum: "Ich denke, daß uns allen klar ist, daß die Ereignisse nicht immer tatsächlich so sind, wie sie uns dargestellt werden. Es gibt viele, viele Beispiele, wo Kriege durch Kriegslügen begonnen haben, z.B. der Zweite Weltkrieg mit 'Es wird zurückgeschossen'. Und auch der Krieg gegen Irak - es ist allgemein bekannt, daß Colin Powell, der Außenminister der USA, vor der UNO irgendwelche Märchen von Massenvernichtungswaffen erzählt hat und es auch selber zugestanden hat, daß er letztendlich gelogen hat. Und deshalb stellt sich die Frage: weshalb gehen wir eigentlich so sicher davon aus,..."

5 "...daß auch 9/11 [die Anschläge vom 11. September 2001] sich tatsächlich so abgespielt hat, wie es immer dargestellt wird. [Unruhe im Saal]. Es gibt doch auch andere Überlegungen. Die Frage ist, weshalb wird so ganz sicher davon ausgegangen, daß es sich um echten Terror und nicht eventuell um False Flag Terror handeln könnte, also eine Form von Terror, die einer bestimmten Gruppierung in die Schuhe geschoben wird - aber die tatsächlichen Täter werden gedeckt. Warum ist das so?" Der Moderator unterbricht mit: "Es ist angekommen, es ist angekommen..." und läßt das Publikum weitere Fragen stellen.

6 Kerstin Müller, MdB, Außenpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: "Für diese These, daß 9/11 sozusagen..."

7 Kerstin Müller: "...ein gefaktes Ereignis ist und inszeniert - ich überspitze jetzt mal - gar noch vom Geheimdienst [Ansatz von Lachen in ihrer Stimme] der Vereinigten Staaten von Amerika,..."

8 Kerstin Müller: "...gibt es keinerlei Indizien. Mehr dazu will ich nicht sagen. Ich halte es deshalb für absurd..."

9 Der Moderator versucht die Antwort von Katajun Amirpur auf ein anderes Gebiet zu lenken: "Ich würde gerne die Frage, die sich stärker auf Innenpolitik, auf Zivilgesellschaft bei uns richtet, weitergeben..." Katajun Amirpur: "Hm..." Fragesteller: "Ich würde gerne auch von Katajun Amirpur eine Antwort auf die generelle Frage haben. Das würde mich schon sehr interessieren..." Moderator: "Mit der Kriegslüge 9/11. Okay..." Katajun Amirpur: "Mit der Kriegslüge 9/11?" Fragesteller: "So hatte ich das nicht gesagt. Ich hatte gefragt, warum das überhaupt nicht Erwägung gezogen wird, daß so ein Fall vorliegen könnte..."

10 Prof. Dr. Katajun Amirpur, Islamwissenschaftlerin und Publizistin, Köln: "Ich kann nicht sagen, daß es nicht in Erwägung gezogen wird. Es gibt genug Bücher, die sich mit Verschwörungstheorien dieser Art beschaftigen. Es wurde ja schon diskutiert, das ganze Thema. Ich möchte mich der Auffassung von Kerstin Müller anschließen. Es gibt keine Grundlage für all das..."

11 Fragesteller interveniert: "Ist Ihnen nicht die wissenschaftliche Untersuchung bekannt, die in den Trümmern des World Trade Center den militärischen Sprenstoff Nanothermit nachgewiesen hat? Eine Gruppe von Wissenschaftlern, u.a. aus Dänemark?" Darauf der Moderator: "Also ich möchte das jetzt hier nicht vertiefen..."

12 Fragesteller an Prof. Dr. Katajun Amirpur: "Aber das ist eine ganz entscheidende Frage..."

13 Moderator Ralf Fücks: "Ich weiß. Wer sich damit beschäftigen will... Es gibt da jede Menge Literatur..." Fragesteller: "Entweder stimmt es oder es stimmt nicht..."

14 Moderator Ralf Fücks anstelle von Prof. Dr. Katajun Amirpur: "Es sind bei Zweitausendeins Bücher veröffentlicht. Es gibt im Internet jede Menge Communities, die versuchen, diese Verschwörungstheorien zu belegen. Das ist heute nicht unser Thema. Wir ziehen uns den Schuh auch nicht an. Jetzt gehen wir zu anderen Themen über..." Fragesteller: "Dadurch..." Moderator: "Es gibt noch andere Interessen hier im Saal..." Fragesteller: "Die Grundlage wird doch..." Moderator: "Ihre Botschaft ist angekommen. Alle, die das aufgreifen wollen, können das tun. Aber wir tun das jetzt hier nicht."

15 Nach dem Ende der Veranstaltung führt der Fragesteller das folgende Interview mit dem Moderator:

Fragesteller: "Entschuldigung..."

Moderator: "Ich diskutiere das nicht mit Ihnen. Das ist für mich... grenzt an die Auschwitzlüge, was Sie da betreiben. Die Unterstellung, es gibt eine jüdisch-amerikanische Weltverschwörung, das geht mir über die Hutschnur. Das diskutiere ich nicht..."

Fragesteller: "Das habe ich ja gar..."

Moderator: "Doch! Ich kenne diese Literatur..."

Fragesteller: "Es gibt Unterschiede. Ich halte das auch nicht alles für richtig..."

Moderator: "Ja... Daß die Amerikaner das alles inszeniert haben, das ist ein Bild von Amerika, das geht mir über die Hutschnur..."

Fragesteller: "Ich denke..."

Moderator: "Das diskutiere ich nicht..."

Fragesteller: "... man muß doch irgendwie der Realität nahekommen..."

Moderator: "Ja... Realität... Ich weiß. Jeder konstruiert sich seine Realität. Es gab auch keine Verbrennungsöfen in Auschwitz..."

Fragesteller: "Ich glaube, da sind wir auf einem falschen Level. Ich denke mal, wissenschaftliche Untersuchung muß legitim sein..."

Moderator: "Jaaa... Ja, natürlich..."

Fragesteller: "Wenn man zu der Erkenntnis gekommen ist..."

Moderator: "Mohammed Atta kam auch nicht aus Hamburg..."

Fragesteller: "Doch, das denke ich schon, daß der in Hamburg gelebt hat. Aber wenn man erkannt hat und gesehen hat, daß die Türme in etwa mit Fallgeschwindigkeit zusammengebrochen sind, dann muß man doch..."

Moderator: "Lesen Sie doch mal die Protokolle..."

Fragesteller: "... seine physikalischen Schlüsse ziehen dürfen. Oder nicht?"

Moderator: "Doch..."

Fragesteller: "Darf man das nicht. Darf man die physikalischen Gesetze nicht..."

Der Moderator entfernt sich in einer Weise, daß er kaum noch ansprechbar ist.

Fragesteller: "Eigenartig dieses Ignorieren-Wollen und manche Gedanken nicht in Betracht ziehen wollen..."

Moderator: "Jaaa... Ich hab diese Sachen zum Teil studiert. I'm not convinced (Ich bin nicht überzeugt)..."