Köln-Wahn, 5.12.2001, Protest gegen den Castor-Transport in die WAA La HagueBilder

Stoppt den Castor (in) Wahn

Pressemitteilung von 'Castor Widerstand Rheinland' vom 5.12.2001

Der aus Stade und Brunsbüttel kommende Atommülltransport würde im Kölner Stadtteil Wahn über eine halbe Stunde durch DemonstrantInnen aufgehalten. Die als NikoläusInnen verkleideten AktivistInnen besetzten mit einem "STOPPT DEN CASTOR (IN) WAHN"-Transparent die Gleise.

Besonders um auf die Gefahr aufmerksam zu machen, die von den Transporten ausgeht, hatten die AtomkraftgegnerInnen ihre Aktion in den Ballungsraum Köln verlegt. Kritisiert wurde von den AktivistInnen ausserdem, dass der Transport trotz der vielen Baustellen auf der Strecke in sehr hohem Tempo durch Köln rast.

Um ihre eigene Sicherheit und die des Transportes zu gewährleisten, war die Polizei im Vorfeld ueber eine Blockarde unterrichtet worden, ausserdem gab es Notsignale um dem Zugführer nochmals zu warnen. Nachdem ein Güterzug, der vor dem Atommülltransport gefahren war, aus den BlockiererInnen unerfindlichen Gründen gebremst hatte, spazierten die NikoläusInnen zum Ende des Güterzuges, um sich dort auf den Gleisen zu postieren.

Nach ein paar Minuten waren dann ganze zwei (!) BGS-BeamtInnen zur Stelle, die mit netten Bitten und Verständnisäußerungen die Aktion betreffend versuchten, die DemonstrantInnen zum Verlassen der Gleisen zu bewegen. Das Versprechen, dass nach dem freiwilligen Verlassen der Gleise den Beteiligten die Personalien NICHT aufgenommen würden, wurde (natürlich) nicht eingehalten, sondern die Beteiligten durch herangezogene Einsatzkräfte gezwungen, sich identifizieren zu lassen.

Trotz dieses Ärgernisses erkärten sich die AtomkraftgegnerInnen mit ihrer spontanen Aktion sehr zufrieden und betonten auch, dass die BeamtInnen sich erfreulicher Weise sehr friedlich verhalten hätten. Ob dieses im Zusammenhang mit der Anwesenheit eines WDR-Filmteam stand, ist allerdings unklar.

Als letzes wünschten alle Beteiligten den BlockirerInnen im weiteren Verlauf der Strecke viel Erfolg. Erfreut waren sie besonders, als sie die Nachricht erreichte, dass der Atommüllzug erst ca 1 1/2 Stunden später als geplant den Koblenzer Hbf durchqueren konnte. In Koblenz Lützel waren die Behälter aus Stade und Brunsbüttel mit zwei Behältern aus dem ausrangierten Schrottreaktor Mülheim-Kärlich zusammen gekoppelt worden.

Nach Koblenz überquerte der Transport erneut den Rhein, um dann rechtsrheinisch nach Wörth weiter zu fahren. In Wörth wird ein Behälter aus dem AKW Philippsburg an den Transport angeschlossen. Ziel des Transportes ist die franszösische WAA La Hague.


Links

akte-nix - Anti-Atom-Infostelle Bonn
Castor-Nix-Da - Die Webseiten um den Widerstand gegen die Castor-Transporte
X-tausendmal quer überall - eine Kampagne für eine gewaltfreie Sitzblockade zum nächsten Castortransport
Anti Atom aktuell - Zeitung für die sofortige Stillegung aller Atomanlagen
Lexikon der Atomwirtschaft
Greenpeace
Robin Wood - Fachgruppe Energie
Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg
Lüneburger Initiativen gegen Atomanlagen (Liga)
Bürgerinitiative 'Kein Atommüll in Ahaus'
Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim